Still ist es im Wald, jetzt im Winter. Der Schnee schluckt die Geräusche und die Pflanzenwelt hält Winterruhe. Bei unseren Waldspaziergängen sind mir ein paar Nadelbäume voller Harz aufgefallen. Ganz vorsichtig hab ich mir ein wenig abgenommen und darauf geachtet, dass der Baum seine Wunde schon lange verschlossen hat.
Daheim habe ich das Harz und ein paar harzige Rindestücke ganz vorsichtig in Öl ausgezogen. Das braucht Geduld. Das Harzöl wurde mit Bienenwachs und etwas Sheabutter zu einer duftenden Harzsalbe.

Harz- oder Pechsalbe haben seit alters her in der Volksheilkunde den Ruf entzündungshemmend, keimtötend, wundheilend, vernarbend, belebend und stärkend zu sein. Außerdem schwor schon Oma auf die schleimlösende Wirkung bei Husten nach dem Auftragen des Harzbalsams bei Erkältungen.
Für mich ist ein Schnuppern am Glas eine kleine Wellnessbehandlung: es duftet so wunderbar nach Wald. …
Harz – bitte immer nur eine kleine Menge vom Baum entfernen, damit er selbst noch genügend für seine Wunde hat. Ich selbst sammle am liebsten das alte Harz, wie auf dem Bild ganz links. Verunreinigungen werden nach dem Lösen in Öl herausgefiltert. Auch Baumstümpfe sind oft eine gute Harzquelle.

Wollt ihr es auch einmal versuchen?
Fichtenharzsalbe
Für ein kleines Gläschen reichen ca. 25 g Harz und / oder harzige Rindenstücke und Zapfen von Fichte oder Lärche, die ihr in 100 ml Olivenöl löst. Bei der kleinen Menge im Wasserbad ausziehen – mindestens 2 bis 3 Stunden. Das Öl sieht dann aus wie bei Bild 3 weiter unten. Dann das Öl durch erst durch ein Sieb, dann durch einen Teefilter oder einen Feinstrumpf gießen. Jetzt das Harz-Öl noch einmal sanft erwärmen und
10 g Bienenwachs und 10 g Sheabutter darin auflösen. In kleine Gläser füllen und abkühlen lassen. Erst richtig verschließen, wenn die Salbe abgekühlt ist, wegen der Kondeswasserbildung.

Viel Spaß beim Ausprobieren und gutes Gelingen!
Eure Birgit
PS: Die Fotos entstanden während meiner Ausbildung zur Kräuterpädagogin – da haben wir in der Gruppe 10 kleine 50 ml Gläser gerührt und einen entsprechenden Topf verwendet.




Wo haben Sie die Ausbildung gemacht?
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An der Gundermannakademie / Außenstelle Schönheide/ Erzgebirge die Kräuterpädagogenausbildung. Die Gundermannakademie von Dr. D. Holterman hat mehrere Standort in Deutschalnd und Österreich. Die Ausbildung zu Heilkräutern bei Ursel Bühring.
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Ist sehr interessant mache auch selbst Salben
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Hallo, ich habe deine Seite entdeckt ,wow kann ich nur sagen .einfach klasse .Ich habe eine Frage zu der Harz salbe ,wie/wo finde ich die salbe ,würde es so gerne ausprobieren, was darf ich dann entnehmen ,den laufenden Harz am stamm ankreuzen, ich verstehe nicht ganz .
Freu mich auf deine Antwort. Lg Elvi
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Liebe Evi, das Harz dient dem Baum als Wundverschluss, deshalb nur Harz entnehmen, was schon getrocknet ist und sich leicht mit einem stumpfen Gegenstand vom Stamm lösen lässt. Viele liebe Grüße von Birgit
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