Kennt ihr Tage, die nass, grau und ohne Sonne sind? Die Stimmung sinkt dann oft in den Keller. Heute war so ein Tag.
Wir waren lange draußen (Hunde wollen auch bei Mistwetter an die Luft), der Schnee der letzten Tage war getaut. Wir haben die ersten Frühlingsboten entdeckt und waren nass vom Regen und durchgefroren vom Wind wieder daheim angekommen. Die Sonne hat mir heute gefehlt. Mir war kalt und ich war müde.
Meine Dose mit der „Mischung der Glücksmomente“ wurde aus dem Schrank geholt und eine große Kanne Tee aufgebrüht. Kräuterduft zog durch Haus …. Ich hab mich mit dem Glas aufs Sofa gesetzt, die Augen geschlossen und war in Gedanken bei all den schönen Momenten, in denen ich die Blüten und Kräuter für diesen Trank gesammelt habe: bei Wanderungen in die Umgebung, Spaziergängen durch den Kräutergarten in Schönheide, dem Maiwochende im Schnee in Thüringen mit meinen Freundinnen aus dem Kräuterpädagogenkurs, Sommerabende auf dem Balkon mit frischer Minze und Ananassalbei, dem Ostseeurlaub, beim Kräuterspaziergang, Besuchen bei Freunden, Abendrunden mit den Hunden oder ein Picknick am Waldrand, Lagerfeuer hinterm Haus …. Jeder Schluck brachte viele kleine glückliche Erinnerungen an 2019, die mir ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Ganz schnell war die Laune wieder besser und die Vorfreude auf Frühling, Sommer, Herbst in Kopf und Herz.
Das Rezept für (m)einen Glücksmomente-Tee ist ganz einfach: immer, wenn ich einen besonderen Augenblick in der Natur festhalten möchte, sei es im Garten, im Wald, auf der Wiese, dem Balkon mit den duftenden Kästen und Kübeln oder zu Besuchen bei Freunden oder auf Reisen nehme ich ein paar Blüten oder Blätter mit. Die werden sanft getrocknet und kommen in ein großes dunkles Glas. Im Herbst wird kräftig geschüttelt, ein paar Tütchen als Geschenk abgefüllt und der Rest bleibt für den Eigenverbrauch.
2019 begann mit 4 Taubnesseln im Januar in Eckernförde und endete mit der letzten Schafgarbenblüte, die ich beim Seminar mit Ursel Bühring im November pflückte. Dazwischen lagen Gänseblümchen, Frauenmantel, wilde Rosenblätter, Günzel und Braunelle, ein paar Blüten der Linde vorm Haus, Holunder- und Mädesüß, Sonnenblume, Malve, Kornblume und Melisse, Blüten der Engelwurz und des Weidenröschens …. und so viel mehr. Ein paar Augenblicke habe ich im Foto festgehalten.
Jedes Jahr schmeckt die Mischung anders, ja sogar jede Kanne – so wie jeder Tag des Jahres einzigartig ist.
Jetzt steht der Frühling in den Startlöchern, die Natur erwacht und ich bin gespannt auf all die schönen Momente, die 2020 bringen wird.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren – Eure Birgit
Das ist eine sehr hübsche Idee ❤
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Ein wunderbarer Tee, im dem ein ganzes Jahr mit seinen Begegnungen steckt. Danke für diese tolle Idee. Werde gleich morgen beginnen mit dem Sammeln 😊
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