… und weil so vielen die Geschichte vom Gundermann gefallen hat noch ein wenig Pflanzenzauber im Mai:
Die Nacht zum 1. Mai ist die berüchtigte Hexennacht, die Walpurgisnacht. In dieser treiben die Hexen ihr Unwesen und suchen den Menschen Schaden zu bringen. Um sie von Haus und Hof fernzuhalten, bedient sich der abergläubige Landmann vieler Mittel, darunter auch pflanzlicher. Dornige Reiser vom Kreuzdorn und Schlehdorn werden an die Türen oder in den Misthaufen gesteckt. Im Böhmerwald bis nach Oberfranken werden am Vorabend des „Walperntages“ Birkenbäumchen augestellt, damit die Hexe nicht in den Stall kommen kann. Man glaubte nämlich, dass die Hexe die Blätter dieser aufgestellten Bäumchen zählen müsste, bevor sie ihr schlimmes Werk beginnen könnten – bis sie aber mit Zählen fertig sind, läute es in der Früh zum Morgengebet und damit sei die Macht der bösen Geister gebannt.
Freundlicher als dieser düstere Hexenglaube ist die Sitte des Maibaumsetzens – ebenfalls meist eine Birke – mit der die Burschen ihren Schatz erfreuen. In diesem Maibaum haben wir die Verkörperung eines Vergetationsgeists zu sehen (Anmerkung: ich glaube damit ist Freya – die Frühlingsgöttin gemeint), wie Mannhardt (Autor von „Feld- und Baumkulte“) bewiesen hat. Der Maibaum steht in gewisser Beziehung zum Weihnachtsbaum.
Unterm Maibaum fand des Maitanz statt, wo häufig zarte Bande geschmiedet wurden.
(Quelle: Dr. Heinrich Marzell – Die heimische Pflanzenwelt im Volksbrauch – 1922)
Feiern wir also den Start in den Mai und genießen all das Frühlingsgrün!
Eure Birgit
PS. Das Titelbild entstand gestern auf meiner Lieblingsrunde in der Nähe des Hohen Hahns ( das war einmal eine Erzlagerstätte). Ganz in der Nähe wohne ich.