Gestern habe ich mir im Garten meiner Tante ein Stück Alantwurzel ausgegraben. Gesäubert, kleingeschnitten und getrocknet wird sie zusammen mit Spitzwegerich und Thymian Bestandteil einer Teemischung, die ich gerne trinke, um Husten zu lindern. Vielleicht werden einige Stücke mit Löwenzahnwurzel und Löwenzahnhonig auch zu einem Magenbitter, der gut durchgezogen gegen zu üppiges Weihnachtsessen hilft.
Der Alant ist häufig in Gärten als prächtige Staude zu finden, kommt teilweise auch verwildert vor – dass er eine alte Heilpflanze ist, ist aber vielen unbekannt.
Echter Alant (Inula helenium) ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie wird bereits seit der Antike als Heil- und Gewürzpflanze verwendet.
Die botanische Artbezeichnung helenium spielt auf zwei Legenden der Antike an. Nach der einen soll Helena, bevor sie von Paris von Griechenland nach Troja entführt wurde, ihre Hände mit den Blüten dieser Pflanze gefüllt haben. Nach einer anderen Legende wuchs die Pflanze dort, wo Helenas Tränen den Boden benetzten.
Alant wird bereits in ägyptischen Papyri erwähnt. Im römerzeitlichen Spanien war die Pflanze nach Isidor von Sevilla als ala bekannt. Er beschreibt die Wurzel als aromatisch, die Blätter als scharf.
Alant wird heute nur noch selten in der Küche eingesetzt. Die Wurzel des Alant (Droge: Helenii radix) fand seit der Antike aufgrund ihres bitteren, harzigen Geschmacks zum Teil Verwendung als Gewürz für Süßspeisen und Magenbitter.
Überwiegend verwendeter Teil ist die Wurzel (Helenii rhizoma). Alant zählt zu den seit der Antike bekannten Heilpflanzen. Bei Theophrast, Dioskurides und Plinius wird „Helenion“ gegen Husten, Krämpfe und Magenschwäche empfohlen.
In der Volksmedizin war Alant ebenfalls sehr beliebt und wurde bei Leiden wie Bronchialkatarrhen, Husten, Blähungen, Harnverhalten, Magen-Darm-Beschwerden, Gelbsucht und Würmern verwendet. Davon berichtet etwa Nicholas Culpeper im 17. und Carl von Linné im 18. Jh. Eine Salbe aus Alantwurzel und Schweineschmalz wurde äußerlich gegen Krätze, Geschwüre und Ekzeme benutzt. Wunden und Geschwüre können mit frischen Alantblättern behandelt werden. In Siebenbürgen und im Spreewald wurde der Alant bei Brustbeschwerden wie Tabak geraucht.
Der Alant wurde in den Weihebusch eingebunden, der an Maria Himmelfahrt, dem 15. August zur Kräuterweihe gebracht wird. Im Sauerland werden in den Kräuterweihebusch so viele Alantblüten eingebunden, wie Kühe im Stall stehen.
Im Volksglauben galt der Alant auch als dämonenabwehrend. In der Steiermark räucherte man am Christabend mit Alant die Stuben und Ställe aus. Als Pflanze des Abwehrzaubers ist er ein altes Mittel gegen die Pest. Als Amulett um den Hals getragen, sollte er vor Behexen schützen.
(Quelle: Wikipedia)